Rubrik: Textilkunde


Inhaltsverzeichnis

Neue Infos per E-Mail!



Baumwolle – Nachhaltige Naturfaser

8 Min. Lesedauer

Inhaltsverzeichnis

Baumwolle ist die weltweit am intensivsten genutzte natürliche Textilfaser. Vorrangig wird sie für die Herstellung von Bekleidung und Wohntextilien verwendet, doch auch bei der Fertigung medizinischer Produkte, Seilen und Kaffeefiltern kommt sie mitunter zum Einsatz. Gegenüber anderen Textilfasern bietet Baumwolle eine ganze Reihe an Vorteilen – logisch also, dass wir dir diese Naturfaser nachfolgend ausführlich vorstellen.


Was ist Baumwolle?

Wenn von Baumwolle die Rede ist, sind damit in erster Linie die Samenhaare der Baumwollpflanze gemeint. Deren wissenschaftlicher Name lautet Gossypium, sie bildet eine eigene Gattung in der Familie der Malvengewächse. Aus den Samenhaaren der Pflanze wiederum wird eine Textilfaser gewonnen – die Baumwollfaser. Die gilt als weltweit wichtigste Textilfaser überhaupt und wird praktisch rund um den Globus genutzt. Neben Bekleidung sind es vor allem Wohntextilien, die aus Baumwolle hergestellt werden. Wandtücher, Vorhänge oder Baumwollteppiche wie unsere Mandala Teppiche sind dafür typische Beispiele.

Geschichtsfakt am Rande: Baumwolle ist eine der ältesten Kulturpflanzen

Kaum zu glauben, aber wahr: Schon vor rund 8.000 Jahren haben die Menschen in Indien Baumwolle als Kulturpflanze genutzt. Das lässt sich anhand von Baumwollfasern rekonstruieren, die in einer vorgeschichtlichen Siedlungsgruppe gefunden wurden. Doch nicht nur Indien hat den Nutzen der Naturfaser früh für sich entdeckt: Auch in Afrika sowie auf den nord- und südamerikanischen Kontinenten scheinen Baumwollpflanzen bereits vor vielen tausend Jahren gezielt angebaut und geerntet worden zu sein.

Wie wird Baumwolle produziert?

Das wirklich Kostbare an der Baumwollpflanze sind die Samenhaare, auch Trichome genannt. Diese befinden sich in der kugelförmigen Samenfrucht. Platzt diese auf, kommen die wolligen Haare zum Vorschein und können geerntet werden. Dabei setzt man in einer steigenden Zahl an Ländern mittlerweile auf Maschinen, um eine besonders schnelle Ernte zu ermöglichen. In den meisten Anbaugebieten wird die Baumwolle aber noch immer von Hand gepflückt. Das dauert zwar länger, garantiert aber eine deutlich höhere Qualität sowie eine längere Erntephase. 

Sobald die Baumwolle geerntet wurde, wird sie weiterverarbeitet. Zuallererst steht dabei ein gründliches Reinigungsprogramm auf dem Plan: Die Baumwolle wird entkörnt und von Pflanzenteilen befreit. Danach wird sie zu großen Ballen zusammengepresst. Von diesen Ballen werden im nächsten Schritt kleinere Fasermengen abgetrennt und miteinander vermischt, um eine gleichbleibende Qualität sicherzustellen. Anschließend werden die Fasern gekämmt und zu Garn gesponnen. So wird aus dem nachhaltigen Rohstoff eine vielseitige Naturfaser, aus der man unter anderem Wohntextilien aller Art herstellen kann.

Woher kommt Baumwolle?

Baumwolle wird mittlerweile in vielen verschiedenen Ländern rund um den Globus angebaut. Die meisten von ihnen liegen in Asien, doch auch in Europa gibt es mit Griechenland ein aufstrebendes Anbauland. Die weltweite Rangliste der Baumwollproduzenten führt, nach China, Indien an: Hier wurden beispielsweise allein im Jahr 2018 mehr als 4.7 Millionen Tonnen Baumwolle geerntet. Weitere Länder, in denen größere Baumwollanbaugebiete zu finden sind:

  • USA
  • Brasilien
  • Pakistan
  • Türkei
  • Australien

Welche Eigenschaften hat Baumwolle?

Der Grund, weshalb Baumwolle zu den wichtigsten Naturfasern überhaupt zählt, sind die vielen positiven Eigenschaften der Fasern:

  • sehr saugfähig
  • hautfreundlich
  • allergikerfreundlich
  • reißfest und robust
  • widerstandsfähig gegenüber Motten
  • leicht zu reinigen

Die vielen positiven Eigenschaften von Baumwolle prädestinieren die Naturfaser für den Einsatz in der Bekleidungs- und Textilindustrie. Neben den Vorteilen hat der nachhaltige Rohstoff jedoch auch ein paar kleine Schwächen: So ist Baumwolle schmutzanfällig und kann einmal aufgenommene Feuchtigkeit nur schlecht wieder abgeben. 

Zusatzinfo: Wie sollte man Baumwolle waschen?

Zu den positiven Eigenschaften von Baumwolle gehört, dass die Naturfaser sehr leicht zu reinigen ist. Baumwolle zu waschen ist deshalb problemlos in der Maschine möglich – sogar bei hohen Temperaturen. Reine, weiße Baumwolle (zum Beispiel Bettwäsche) lässt sich sogar bei bis zu 90 °C waschen. Farbige Textilien aus Baumwolle, wie Shirts, Pullover oder Jeanshosen, vertragen derart hohe Temperaturen allerdings nicht. Hier sind maximal 40 °C empfehlenswert. So schonst du nicht nur die Naturfaser, sondern auch die Umwelt.

Wie nachhaltig ist Baumwolle?

Auf den ersten Blick kann Baumwolle aus ökologischer Sicht überzeugen. Immerhin handelt es sich bei der Naturfaser um einen nachwachsenden Rohstoff – im Vergleich zu synthetischen Fasern schneidet Baumwolle daher besser ab. Um zu klären, ob Baumwolle wirklich nachhaltig ist, müssen aber noch ein paar andere Details berücksichtigt werden – und die betreffenden vor allem Anbau, Ernte und Verarbeitung.

Leider ist es nämlich so, dass in vielen Anbaugebieten enorme Mengen an Pestiziden eingesetzt werden müssen, da die Baumwollpflanze sehr anfällig für Schädlinge und Krankheiten ist. Das schadet nicht nur der Umwelt, sondern auch den Menschen, die auf den Baumwollfeldern arbeiten. Darüber hinaus benötigt man für die Baumwollernte sehr viel Wasser, das wiederum an anderer Stelle oft fehlt. Die intensive Bewässerung der Baumwollpflanzen kann zu einem Absinken des Grundwassers und zur Verödung ganzer Regionen führen.

Umso wichtiger ist, dass man sich beim Kauf von Produkten aus Baumwolle Gedanken über die Nachhaltigkeit dieser eigentlich wertvollen Naturfaser macht. Weltweit gibt es immer mehr Initiativen und Organisationen, die sich für einen ökologischen, ressourcenschonenden Anbau stark machen. Insbesondere bei Bio-Baumwolle, für deren Produktion keine Pestizide eingesetzt werden, rückt auch die Fairness für die Beschäftigten im Baumwollsektor in den Fokus.

Nachhaltigkeitstipp für Baumwolle: ausgediente Baumwolle recyceln

Deine alten Vorhänge haben ausgedient und in deiner Bettwäsche aus Baumwolle klafft ein Loch, das du nicht mehr flicken kannst? Nichts davon muss gleich in der Tonne landen. Denn Baumwolle lässt sich als Naturfaser hervorragend recyceln. So kannst du ausgediente Baumwollstoffe zu Putzlappen umfunktionieren, dir aus mehreren Stoffstücken eine attraktive Patchworkdecke nähen oder das Baumwollgewebe als kreative, umweltfreundliche Geschenkverpackung wiederverwenden.

Was sind die gängigsten Produkte aus Baumwolle?

Der Großteil der weltweit produzierten Baumwolle wird im Bekleidungssektor sowie für die Herstellung von Wohntextilien benötigt. Auch bei uns entdeckst du eine ganze Reihe an Produkten, die aus dem nachhaltigen Rohstoff bestehen.

Kleidung aus Baumwolle

Kleidung aus Baumwolle begeistert mit einem angenehmen Hautgefühl und maximaler Strapazierfähigkeit. Darüber hinaus ist der Stoff atmungsaktiv und kann viel Feuchtigkeit aufnehmen. Das ist vor allem wichtig, wenn wir mal ins Schwitzen geraten – deshalb wird Baumwolle vorzugsweise für Sommerkleidung wie Kleider oder T-Shirts genutzt. Eine beliebte Alternative zur Baumwolle für Kleidung ist übrigens Viskose: Ein weicher, fließender Stoff, den wir beispielsweise für unsere Haremshosen verwenden.

Wohntextilien aus Baumwolle

Die Liste der Wohntextilien, die aus Baumwolle hergestellt werden, ist lang. Die Naturfaser erweist sich schließlich auch hier als überaus robust und vielseitig. Darüber hinaus sticht die Pflegeleichtigkeit positiv hervor: Wandtücher oder Vorhänge aus Baumwolle kannst du ganz einfach waschen – schau hierfür einfach mal bei unseren Pflegehinweisen vorbei. Dort erklären wir dir detailliert, worauf du bei der Pflege von Baumwoll-Wandtüchern und Co. zu achten hast.

Fazit: Baumwolle begeistert als vielseitige Naturfaser

Keine Frage – Baumwolle ist als Naturfaser aus der Bekleidungs- bzw. Textilindustrie nicht mehr wegzudenken. Und das ist auch gut so, denn Baumwolle ist per se als nachhaltiger Rohstoff zu verstehen – nur bei den Produktionsbedingungen sollte man zweimal hinschauen. Deshalb legen wir größten Wert auf die Arbeit mit langjährigen und vertrauensvollen Partnern. Hier können wir uns bester Baumwoll-Qualität und eines verantwortungsvollen Umgangs mit wertvollen Ressourcen sicher sein.

Ist der Artikel hilfreich?

Neue Infos per E-Mail!

Weitere Artikel zu dem Thema


Übersicht der Artikel

Schreibe einen Kommentar