Rubrik: Textilkunde


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Jute – Nachhaltiger Rohstoff

9 Min. Lesedauer

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Jute ist eine natürliche Textilfaser, die insbesondere in Indien hergestellt und verarbeitet wird. Aus ihr werden unter anderem Teppiche, Kissen und Kleidung gefertigt. Jute gilt als besonders nachhaltiger Rohstoff und glänzt mit vielen positiven Eigenschaften. Nachfolgend stellen wir dir das Material Jute genauer vor und erklären dir, warum die Naturfaser eine hervorragende Alternative zu anderen Textilfasern sein kann.


Was ist Jute?

Jute ist eine Naturfaser, die aus zwei Arten der Pflanzengattung Corchorus gewonnen wird. Das aus der Faser hergestellte Garn besitzt einen leicht goldenen Schimmer, was ihm den Beinamen „goldenes Garn“ einbrachte. Über viele Jahre hinweg wurde Jute vor allem in der Verpackungsindustrie eingesetzt, mittlerweile gibt es noch mehr Branchen, in denen man die hervorragenden Eigenschaften der Faser zu schätzen weiß – allem voran in der Textilbranche. So findet man Jute hierzulande immer häufiger in Kleidung oder Heimtextilien, wie beispielsweise Teppichen oder Kissen.

Exportschlager Jute – nachhaltig und fair produziert

Bei uns in Deutschland ist Jute bislang noch ein Nischenprodukt, das vornehmlich dank der hellbraunen Einkaufstasche bekannt ist. Global gesehen gehört Jute aber zu den wichtigsten Naturfasern überhaupt und steht auf der Rangliste direkt hinter Baumwolle. Weltweit sind etliche Millionen Menschen in Anbau, Ernte, Produktion und Verarbeitung von Jute involviert. Wer Kissen oder Teppiche aus Jute kauft und sich für Produkte aus einer verantwortungsvollen, fairen Herstellung entscheidet, unterstützt damit vor allem Kleinbauern und Familienbetriebe.

Wie wird Jute hergestellt?

Jutepflanzen gehören zur Familie der Malvengewächse und können bis zu vier Meter hoch werden. Die begehrten Fasern stecken in den hölzernen Stängeln der Pflanze: Wenn man diese für mehrere Tage röstet, lassen sie sich öffnen, sodass man die Jutefasern herauslösen kann. Danach werden die Fasern gewaschen und getrocknet. 

Sobald die Fasern trocken sind, werden sie zu Garn versponnen. Je nach Produktionsart erfolgt jedoch oftmals ein weiterer Zwischenschritt: Die Jute wird mit Öl behandelt. Das soll beim Spinnen für bessere Ergebnisse und eine leichtere Verarbeitung sorgen. Leider wird für diesen Herstellungsschritt nicht selten mineralölhaltiges Öl eingesetzt – das ist aus ökologischer Perspektive nicht ganz unbedenklich. Aus gesundheitlicher Sicht musst du jedoch nichts befürchten, denn weil die Fasern gründlich ausgewaschen werden, bleiben normalerweise keine mineralölhaltigen Rückstände in den Juteprodukten zurück. Zudem arbeiten immer mehr Produzenten mit unbedenklichen Pflanzenölen – auch das ist ein weiterer Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit.

Welche Eigenschaften besitzt Jute?

Im asiatischen Raum wird Jute bereits seit vielen Jahren für die Herstellung von Textilfasern verwendet. Kein Wunder, denn Jute besitzt viele positive Eigenschaften:

  • robust, reißfest und widerstandsfähig
  • atmungsaktiv
  • hohes Wasseraufnahmevermögen
  • färbbar
  • hautverträglich/allergikerfreundlich
  • antistatisch
  • komplett biologisch abbaubar/verrottet schnell

Trotz der vielen Vorteile, die Jute als Naturfaser aufweist, birgt sie auch ein paar wenige Nachteile. Diese wollen wir euch nicht verschweigen: So ist das Material Jute nicht ganz geruchsneutral und neigt zur Fäulnisanfälligkeit. Soll heißen: Ein nasser Jutebeutel, der nicht richtig trocknen kann, wird früher oder später zu schimmeln beginnen. Doch keine Sorge – bei normaler Nutzung und Pflege sind Produkte aus dem nachhaltigen Rohstoff beeindruckend robust, lange haltbar und begleiten dich über viele Jahre hinweg.

Zusatzinfo: Braune oder weiße Jute?

Das Material Jute wird in zwei verschiedenen Variationen hergestellt. So findest du im Handel häufig braune und weiße Jute – je nachdem, von welcher der beiden Pflanzenarten die Naturfaser stammt. Der Unterschied zwischen weißer und brauner Jutefaser liegt hauptsächlich in der Farbe. Darüber hinaus ist braune Jute aber auch deutlich robuster als weiße.

Woher kommt Jute?

Jutepflanzen gedeihen besonders gut auf sogenannten Alluvialböden. Hierbei handelt es sich um Schwemmböden, die in der Nähe von Flüssen und Seen zu finden sind. Solche Böden gibt es unter anderem am Gangesdelta. Das Gangesdelta ist die größte Flussmündung der Welt und liegt im südasiatischen Raum. Logisch, dass dort die größten Jute-Produzenten angesiedelt sind. 

Mit knapp zwei Millionen Tonnen Jute pro Jahr gilt Indien als größter Jute-Produzent. Das überrascht kaum, schließlich sind die Anbau- und Produktionsbedingungen hier hervorragend. Ergänzend dazu haben die Regionen Indiens, die sich dem Anbau von Jutepflanzen widmen, in den letzten Jahren technologisch aufgerüstet. Dadurch kann sich Indien als Produzent seit geraumer Zeit deutlich von der Konkurrenz absetzen. Engagement und Ambition überraschen in diesem Fall nur wenig, denn Indien ist nicht nur wichtigster Hersteller, sondern auch größter Konsument der Naturfaser Jute.

Weitere Länder, die für den Anbau von Jutepflanzen und die Herstellung von Jutefasern bekannt sind:

  • Bangladesch
  • China
  • Usbekistan
  • Südsudan

Wie nachhaltig ist Jute?

Du fragst dich, warum Jute umweltfreundlich ist? Dafür gibt es gleich mehrere Gründe: So ist das Material komplett natürlichen Ursprungs und wird aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Die Produktion läuft überdies sehr CO2-arm ab und es werden wenig Ressourcen wie Wasser oder Strom verbraucht. Weil die Böden, auf denen die Jutepflanzen wachsen, sehr fruchtbar sind, muss beim Anbau kaum Dünger eingesetzt. Viele Kleinbauern betreiben außerdem keine Monokulturen, sodass die Böden nicht überstrapaziert und weniger Pestizide eingesetzt werden müssen.

Was wird aus Jute hergestellt?

Im größten Produktionsland Indien wird ein beachtlicher Teil der Naturfaser zur Herstellung von umweltbewussten Verpackungsmaterialien verwendet – Säcke, Gewebe, Kordeln und Seile aus Jute gehören zum Standard. Auch hierzulande sind Jutebeutel bereits seit den 1970er Jahren eine mehr als sinnvolle Alternative zur Plastiktasche.

Juteteppiche begeistern mit Optik und Haptik

Neben vielen nützlichen Alltagsgegenständen lassen sich aus dem nachhaltigen Rohstoff dekorative Wohnaccessoires herstellen. Besonders beliebt: runde Juteteppiche im bunten Design. Bei uns bestellst du viele Modelle als handgeflochtene Juteteppiche, in die zusätzlich recycelte Baumwollmaterialien eigearbeitet wurden. Dies verleiht ihnen nicht nur einen extravaganten Look, sondern lässt unsere Juteteppiche in puncto Nachhaltigkeit gleich doppelt überzeugen.

Außerdem vorteilhaft: Juteteppiche sind überaus robust, langlebig und begeistern mit ihrer angenehmen Haptik. Die weiche, warme Struktur ist perfekt für alle, die beim Meditieren auf einem Juteteppich Platz nehmen oder ihre Kids darauf spielen lassen möchten. Zudem sind Juteteppiche sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich geeignet. Nur nass werden sollten sie besser nicht.

Tipp: Wie reinigt man einen Juteteppich?

Sauge deinen Juteteppich regelmäßig ab, um ihn von Staub oder Krümeln zu befreien. Hat er ein paar Flecken abbekommen, solltest du ihn jedoch nicht waschen oder komplett durchfeuchten. Tupfe stattdessen die Stelle mit etwas Spülmittel auf einem feuchten Tuch ab. Alternativ kannst du ein wenig natürlichen Essig auf das Tuch geben. Einen nassen Juteteppich solltest du möglichst umgehend trocknen – notfalls mit einem Föhn.

Jutekissen eignen sich als Sitz- und Bodenkissen

Mindestens ebenso begehrt wie runde, bunte Juteteppiche sind Jutekissen. Schließlich sind auch sie herrlich unverwüstlich und dazu noch ein dekorativer Hingucker auf Sofa, Sessel und Co. – und das im Innen- und Außenbereich. Zudem eignen Sie sich hervorragend als Sitz- und Bodenkissen. Genauso wie unsere Juteteppiche sind auch unsere Jutekissen handgeflochten und stammen aus fairer Produktion.

Fazit: Jute ist eine nachhaltige Textilfaser auf Erfolgskurs

Jute ist eine Textilfaser, die wir dir uneingeschränkt empfehlen können. Es handelt sich um eine rein pflanzliche Naturfaser, die in Indien vielerorts nachhaltig und umweltschonend angebaut, produziert und verarbeitet wird. Mit ihrem Kauf unterstützt du indische Kleinbauern, die Umwelt und das Klima – und verwöhnst dich mit handgefertigten Heimtextilien, die dein Zuhause schöner machen.

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